Jürgen Rausch – für Mutige und Nachdenkliche

 

Bisher im Sixpack. Aber da kommt noch mehr. Wir arbeiten dran ... 

Jürgen Rausch 

 

Lob der Ebene - Zwanzig Gedichte

und ein Essay: Lob der Ebene, Zu Aquarellen von Joachim Lutz

mit neun farbigen Abbildungen

2020. 80 Seiten, Hardcover, Fadenbindung

ISBN 978-3-942450-31-7

12.-€  (+ 3.-€ Versand)

  

Die zwanzig Gedichte zum Lob der Ebene – einst „ein beglückender Anfall von Heimweh“ – heute ein kluges und wehmütiges Bekenntnis zur prägenden und bewegenden Bedeutung der Landschaft als Heimat und als Gegenüber.

 

"Der Strom! das Meer! Hier enden alle Straßen

und alle Tage und vielleicht die Zeit,

wenn sich nach Untergängen ohne Maßen

das Licht verliert aus der Unendlichkeit.

 

Hier ist die tiefe Wohnung der Vermissten.

In jeder Landschaft warst die Mitte du,

doch vor die Grenzen stellen dich die Küsten, 

und nichts deckt mehr das Unvertraute zu."

 

 

Der Essay Lob der Ebene zeigt an den Aquarellen von Joachim Lutz (1906-1954) , mit dem Rausch befreundet war, den Begegnungscharakter der Landschaft, die den Menschen spiegelt, fordert und prägt – auch in seinen Werken, sowie die existenzielle Bedeutung der künstlerischen Auseinandersetzung.

 

Joachim Lutz, Im Hafen

 

Jürgen Rausch als Junge in Bremen mit den Eltern

Zeitgeflecht weil die Zeit des Erinnerten mit der Zeit des Erinnernden verflochten ist.

 

Da wird im Jahr 1910 in Bremen ein Junge geboren. Und da schreibt 1983 ein alter Mann in Rhöndorf am Rhein seine Kindheitserinnerungen auf, präzise erinnerte, prägende Szenen in sechsundzwanzig humorvollen Prosa-Gedichten. Eine  ganz versunkene Zeit voll tiefer Schatten und leuchtender Reflexe. Ein ferner Spiegel und ein bewegender Brückenschlag - längs und quer durch ein Jahrhundert.

 

  "Jürgen Rausch hat sich in 'Zeitgeflecht' nicht aufs gefällige, nostalgisch-verklärte Plaudern verlegt, sondern auf feingeistige lyrische Prosa, die den Leser entzücken, aber auch fordern wird. Rauschs kindliche Erlebnisse zwischen misslungenem Indianerduell und überstandener schwerer Krankheit sind untrennbar mit dem politischen Kontext verwoben." (Rhein-Zeitung, Julia Hilgeroth-Buchner, 15.12.2020)

 

Der schwere Anfang des 20. Jahrhunderts wie in Kinoszenen; zwei Weltkriege und viele Katastrophen und Erfahrungen später aufgeschrieben – voller Präzision, Tiefsinn und Komik.

 

Dies Buch wird auch denen Freude bereiten, die sonst nichts weiter mit Jürgen Rausch am Hut haben.  Ein Kleinod. 

 

Jürgen Rausch, Zeitgeflecht. 26 Erinnerungen

2020. 128 Seiten, Hardcover, Softtouch, Fadenbindung, 12.-€ 

ISBN 978-3-942450-35-5

 

 

 

Jürgen Rausch, Scherbengericht parlando

2020.129 Seiten, Hardcover, Fadenbindung, 12.-€ 

ISBN 978-3-942450-32-4

 

In diesen Epigrammen formuliert Jürgen Rausch sein Alterscredo und spricht aus, was er über die Gegenwart und die Menschen - und über sich selbst  - zu sagen hat. Scherbengericht - parlando ist eine Sammlung  lyrischer Texte von oft surrealistischer Bildhaftigkeit, in denen der Verfasser Um-, Zu- und Missstände der Moderne meisterlich aufs Korn nimmt: humorvoll, bitter ironisch oder auch beißend satirisch, aber nie verbittert und immer getragen von dem tiefen humanistischen Ethos, welches in der Welt des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts verlorenzugehen droht. 

 

"Ein schwieriger Weg,

dies 'Erkenne dich selbst!'",

sagte ein klassisch

gebildeter Mann.

Justinus,

als wäre er eingeweiht,

nickte 

und fügte hinzu:

"Besonders, wenn man

schon mehr von sich weiß,

als man wissen möchte."

 

 

 

 

 

Jürgen Rausch, Gedenkschriften

für erika roessing

Anne-Marie v. Petersdorff

und Nelly Sachs 

2020. 87 Seiten, Hardcover, Fadenbindung, 12.-€, ISBN 978-3-942450-33-1

 

Abschiede von drei Frauen, die auf je ganz verschiedene Weise sehr bedeutsam in Jürgen Rauschs Leben waren:

 

die befreundete Malerin Erika Rössing (1977), mit einer Zueignung an Karl Rössing

die geliebte Frau Anne-Marie Rausch von Petersdorff (1994)

und die bewunderte Dichterin Nelly Sachs (1995)

 

Mit fünf farbigen Abbildungen.

Jürgen Rausch fasst den Schmerz schonungslos, zugleich in reicher Bildersprache. Er findet Worte für das, was ihm

die Sprache verschlägt. Eine doppelte Gratwanderung zwischen formaler Strenge, fassungsloser Trauer und umfassender Würdigung fordert den Leser.

Ein reiches Beispiel vorbildlichen und bewegenden Umgangs mit der Vergänglichkeit, den Grenzen des Lebens und der Liebe.

 

 

  

 

 

 

Jürgen Rausch

 

Die späte Lyrik in Jahresbänden I:

Winterweide Gedichte 1981/82
Winterjasmin Gedichte 1983/84

 

2021.146 Seiten, Hardcover

Fadenbindung

14.-€

ISBN 978-3-942450-38-6

 

Die späte Lyrik in Jahresbänden II:

 

Nachtlaut Gedichte 1985/86

 

Wintersaat Gedichte 1987

 

2021. 192 Seiten, Hardcover                  Fadenbindung

14.-€

ISBN 978-3-942450-40-9

 

 

Tagebuchartige Reflexe, Stenogramme des Lebens, radikale und ausdrucksstarke Botschaften - kritisches Credo eines nachdenklichen Mannes.

 

Nähmen wir diese Gedichte "beim Wort" und zögen wir unsere Schlüsse daraus, so wären sie mehr als bloß alltagstauglich und würden zu dem, was sie sind:

 

Agenten reifer Veränderungen in Menschen- und Menschheitsthemen wie Freiheit, Verantwortung, Frieden ... und auch Glück, Leid, Angst und Sterblichkeit.

 

" Von ferne seh ich mich stehn,

verschneit wie ein Stein,

ein niederer Bruder

der Bäume,

aber des Waldes
einziges Ohr, das

die Schneefelder mäht

und in Garben bindet

das Schweigen."

 

 

Jürgen Rausch schrieb sein Leben lang Gedichte - bis zu seinem letzten Atemzug.

Gedichte waren für ihn geistiges und seelisches Atmen, Begleiter in schlaflosen Nächten, Selbstgespräch an einsamen Tagen und Diskussionsstoff mit Freunden und Wegbegleitern.

 

Weitere Bände der späten Lyrik sind in Vorbereitung.

 

 

Jürgen Rausch blieb nach seiner Emeritierung bis zum Lebensende als  Philosoph, Schriftsteller und Lyriker im Gespräch mit seinem ehemaligen Studenten Eckhard Osten-Sacken. Rauschs späte Lyrik war dabei ebenso Thema ihrer Begegnungen und vieler Diskussionen wie die Gedichte Osten-Sackens, dessen lyrisches Lebenswerk seit 2010 im OSSOLit.Verlag erschienen ist:

 



Eckhard Osten-Sacken

Reisewege zum Ich, Sämtliche Gedichte

 

Alle 377 Gedichte jetzt in einem großen, edlen Band. Lesefreundlich, indem fast jeder Text auf eine einzige Seite passt. Neu durchgesehen sowie mit einem Verzeichnis der Gedicht-Überschriften, Autorenfotos und Nachbemer-kungen versehen.

 

412 Seiten, Hardcover, Softtouch, runder Rücken

27,6 x 12,5 cm, 750 g
ISBN 978-3-942450-34-8

25.- €

Diese Lyrik ist in Zeiten von Bedrohungen und Krisen, von Besinnung und Wandel ein Vademekum, sie "macht sich keinen Reim auf" ihre Anliegen, sie ist nicht gefällig, sie geht einem nach und will bleiben. Sie erweitert das Sagbare durch ihre intensive, archaisch kreisende, das Unbewusste einbeziehende Bildersprache. Das lyrische Ich tritt als exemplarisches, nicht als individuelles Ich auf – ratlos und rastlos, fragmentarisch und fragend, kreativ und komplex -, immer auf dem (Reise-)Weg zu einem innersten Punkt verantwortlichen Daseins.


 

Der Gedichtband umfasst in sechs Abschnitten mit unterschiedlichen Schwerpunkten das gesamte Spektrum der über dreißigjährigen lyrischen Schaffensphase Eckhard Osten-Sackens.

 

Osten-Sacken liest eine Auswahl aus dem Gesamtwerk auf 6 CDs, jeweils verbunden mit besonderen musikalischen Begleitungen und interessanten Booklets. Siehe OSSOLIT.CDs.
Aus dem lyrischen Werk sind zudem die Texte der Lesarette "ich sah dich - Liebesgedichte aus vierzig Jahren" und der Lesarette "Klimarette I: was du zerstörst, verstört dich" zusammengestellt.

Siehe Lesaretten.

 

 

Reisewege zum Ich

 

Teil 1 des lyrischen Lebenswerkes von Eckhard Osten-Sacken, ist zugleich der Titel für alle Gedichte, in dem Wege und Umwege fragenden und antwortenden, scheiternden und gelingenden Menschseins und lebendigen Unterwegsseins thema-tisiert werden – nicht etwa ego-zentrische Selbstverwirklichungs-Trips:

 

„Welt zum Ich bringen / und einzäunen / damit wir haltbar bleiben // und übersichtlich // Ebenbild von allem // das nicht weiß / ob ein fremder Wille / ihm zulächelt / oder sich abwendet“. Anthropologische, psychologische, spirituelle und kosmologische Aspekte drücken in dichten Bildern das geniale wie auch das (selbst)zerstörerische Potential des Menschen aus. 

 

 

 Hand anlegen

 

Teil 2 apostrophiert insbeson-dere die Beziehung zwischen Mensch und Schöpfung bzw. Mensch und Gott, indem etwa Gott seine Hand an den Menschen legt bzw. der Mensch Hand an die Schöpfung legt. So heißt es in „Rahels Gespräche mit Gott“:

 

„HERR … wenn es dämmert / spür ich deine Hand / wie einen Wind auf meiner Stirn / deinen Atem / wie er meine Zeit verschließt / meine Augen öffnet / meinen Mund“.

 

 


im Mondsprung

 

Teil 3 markiert den Mond als Leitmotiv des Nächtlichen, Unbewussten, Fließenden. Der „Mondsprung“ in seiner bekanntesten Bedeutung hingegen ist ein früher Versuch des Menschen, die zeitlichen Abläufe auf der Erde in das Korsett eines funktionierenden Kalendariums zu zwängen – dafür musste der Mond gelegentlich einen Tag „überspringen“. „Im Mondsprung“ befinden wir uns also im Zentrum der menschlichen Grundkonflikte zwischen dem hellen, bewussten, rationalen und dem nächtlich träumenden, nicht syn-chronisierten Hiersein.

 

 

 

 

 

 

Flugfieber

 

Teil 4 spricht das Abreise-fieber einer kindlich-destruktiven, sich ebenso anmaßend wie rat- und kopflos verhaltenden, vielleicht ins All entwei-chenden Menschheit an, die dabei ist, den Planeten Erde zu einem sterbenden Stern zu machen:

 

„wir wildern / im Garten der Zeit / wir wildern / in den Herzen der Enkel / der Schatten den wir werfen / wird länger / er zieht seine Haut / über den Tag“.

 

 


Spurensicherung

 

Teil 5 verweist auf ein Gedicht, das in bedrückenden Bildern das sich selbst entfremdete, pervertierte Leben unter dem Joch absichernder Kontrolle und technischen Funktionierens schildert:

 

„wenn wir müde sind / wird in den hinteren / den abgedunkelten Kammern / unser Ich beatmet / damit es frisch bleibt für den Morgen // wenn wir schlafen / kommt die Spurensicherung / sie durchsucht die Gedanken / und löst die Fingerabdrücke der Angst / von den Lippen“.

 

 

 

 

und Erde

 

Teil 6 skizziert einemüde, abschließende Erfahrung unseres Hierseins, er akzentuiert eine skeptisch-pessimistische, erschöpfte Rückseite des Aufbruchs-titels „Reisewege zum Ich“:

 

„Zeit ist uns zugewiesen / wir werden sie trinken / atmen und schmecken / und niemals satt sein // die Hänge zum Ich / werden wir zuschütten / bis es Zeit ist / für Müdigkeit und Erde“.